Wie kann ich Gold, Silber, Platin und Palladium sicher und günstig lagern?

Sie haben Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium als Münzen oder Barren erworben. Jetzt stehen Sie vor der Frage: Welche Aufbewahrung und Lagerung ist sicher und günstig? Sie können zwischen mehreren Optionen entscheiden. Bei der Wahl der Aufbewahrungsmöglichkeit spielen nicht nur der Preis und die Sicherheit eine Rolle, sondern auch die laufende Verfügbarkeit und die Versicherungsmöglichkeiten.

Buch- bzw. Papierprodukte statt physisches Edelmetall

Ein schönes Gefühl: Gold oder Edelmetalle in Händen zu halten. Okay, wenn jemand Edelmetalle physisch als Münzen oder Barren kauft, dürfen wir getrost annehmen, dass er gute Gründe dafür hat. Wenn nicht, dann kann ich verbriefte bzw. börsennotierte Edelmetallprodukte empfehlen. Wenn man von diesen Produkten spricht, so sind damit in erster Linie Finanzinstrumente wie Edelmetall-Zertifikate, Investmentanteile, Gold- und Silberaktien oder Xetra-Gold gemeint.

Bei Edelmetall-Finanzinstrumente gestalten sich die Abwicklung und die Lagerung einfach. Per Auftrag wird gekauft. Im Anschluss bucht die Bank bzw. die Abrechnungsstelle das Wertpapier automatisch in ein Depot ein. Die Kosten fallen im Gegensatz zum Kauf von physischem Edelmetallen gering aus. Sie müssen sich auch keine Gedanken hinsichtlich Lagerung und Aufbewahrung machen.

Infografik: Aufbewahrung und Lagerung von physischen Edelmetallen

Falls Sie sich aber für Münzen und Barren entschieden haben, dann ist wahrscheinich die Aufbewahrung und Lagerung für Sie ein Thema. Denn es ist gar nicht einfach, Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium günstig, bequem und sicher zu lagern. Die nachfolgende Infografik zeigt Ihnen mehrere Optionen zur Aufbewahrung von physischen Edelmetallen auf. Auch die damit verbundenen Vor- und Nachteile können Sie in der Infografik nachvollziehen.

Infografik: Wie kann ich Gold, Silber, Platin und Palladium sicher und günstig lagern?

Infografik: Wie kann ich Gold, Silber, Platin und Palladium sicher und günstig lagern?
Sie dürfen diese Infografik gerne auf Ihrer Webseite bzw. in Ihren Publikationen verwenden. Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Nutzung unserer Infografiken. Download: Infografik herunterladen

Option 1: Edelmetalle im inländischen Bankschließfach aufbewahren

Die Sache ist einfach und sicher. Sie mieten ein Schließfach bei einer Bank an, versichern den Inhalt gegen Diebstahl und lagern die Edelmetalle ein. Innerhalb der Öffnungszeiten der Bank haben Sie, oder von Ihnen bevollmächtigte Personen, jederzeit Zugang zu dem Schließfach. Die Nutzung erfolgt über eine Zugangskontrolle. Ein Mitarbeiter prüft die Zugangsberechtigung, hält das Datum und die Uhrzeit fest und öffnet dann die Schließfachanlage. Die Nutzer können anonym Unterlagen einbringen oder rausnehmen. Damit ist sichergestellt, dass nur Sie oder die bevollmächtigten Personen Kenntnis über die Schließfachinhalte besitzen. Der Inhalt eines Bankschließfaches ist der Bank grundsätzlich nicht bekannt. Nur die Höhe der Versicherungssumme lässt Spekulationen über den Wert der verwahrten Inhalte zu.

Was ist mein Edelmetall wert?

Ein Bankschließfach ist eine clevere Option um physische Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium sicher und günstig zu verwahren. Manche Anleger sehen jedoch einen Hacken: In Krisenzeiten könnte der Staat ein privates Gold- bzw. Edelmetallverbot erlassen und gleichzeitig den Zugang zu Bankschließfächern überwachen oder sogar verbieten.

Option 2: Lagerung der Edelmetalle zu Hause im eigenen Tresor

Es gibt eine Menge Leute, die gewaltige Probleme damit hätten, wertvolle Münzen und Barren zu Hause zu lagern. Aus gutem Grund, denn diese Handhabung birgt Gefahren und Risiken. Klar, sie können sich einen Tresor mit hohen Sicherheitsnormen und Einbruchsschutz zulegen. Aber das bedeutet nicht, dass die Sache sicher ist. Ihren Nachbarn oder Dritte sollten Sie besser nicht das Geringste von ihrem Schatz anvertrauen. Auch wenn Sie die Nachbarn nicht zu den Verbrechern zählen, die Leute reden und Kriminelle haben offene Ohren für lohnende Deals. Die Gefahr: Einbrecher könnten Sie zur Herausgabe des Tresorschlüssels bzw. der Geheimzahl zwingen.

Ein weiterer Hacken bei der Eigenverwahrung: Bei einem Raub zahlt eventuell ihre Versicherung nicht. Ein Versicherungsschutz über die Hausratversicherung dürfte nicht zu erreichen sein. Der Abschluss einer eigenen Tresorversicherung ist deshalb anzuraten. Achten Sie beim Abschluss auf die Versicherungsbestimmungen und Vorgaben, falls Sie diese nicht erfüllen, ist die Versicherung im Notfall wertlos. Sie haben den Schaden und bekommen kein Geld.

Sie sehen selbst, die Lagerung der Edelmetalle zu Hause oder im eigenen Tresor hat entscheidende Nachteile.

Option 3: Lagerung von Edelmetallen im Ausland

Der Kauf von physischem Gold, Silber, Platin und Palladium kann die anschließende Lagerung auch bei einer Lagerstelle im Ausland erfolgen. Sinn macht diese Verwahrart nur, wenn der Lagerort sicher und der Verwahrer mit besten Referenzen glänzt. Krisenstaaten oder Diktaturen eignen sich weniger als Lagerort. Die Schweiz als stabiler und sicherer Staat dagegen schon. Bei der Auswahl des Lagerortes spielt auch die Erreichbarkeit und Entfernung eine Rolle. Denn im Ernstfall möchten Sie zügig auf ihr Edelmetall zugreifen können.

Wenn es für Sie wichtig ist, dann ist die Lagerung von Edelmetallen an einem sicheren und stabilen Ort im Ausland durchaus eine Alternative. Aber es darf Sie nicht stören, wenn für diese Dienstleistung höhere Kosten als bei einer inländischen Lagerung anfallen.

Option 4: Edelmetalle zu Hause verstecken

Auch wenn Sie die Suche nach einem Versteck kreativ angehen, sich für ihr Edelmetall zu Hause einen todsicheren Platz ausdenken oder den Schatz um Mitternacht im Garten vergraben, bleibt ein Handicap. Reden Sie über den Aufbewahrungsort, dann ist das Geheimnis preisgegeben. Reden Sie nicht über das Versteck und Ihnen passiert etwas, dann können die Erben leer ausgehen. Es soll schon vorgekommen sein, dass bei Wohnungsauflösungen Dritte in Blumentöpfen, Gefriertruhen oder hinter Schrankwänden Edelmetalle gefunden haben. Falls es nicht gefunden wird, ist es ebenso bedauerlich, wenn die Edelmetalle zusammen mit dem Badschrank im Container landen. Auch vor einem Einbruch dürften die Edelmetalle nicht sicher sein, denn Einbrecher und Diebe haben ein Näschen dafür, wo sie nach wertvollen Gegenstände suchen müssen.

Wenn Sie ihr Geld hart verdient haben und auf Nummer sichergehen wollen, dann sollten Sie auf diese Art der Edelmetall-Lagerung verzichten. Sie tragen ein hohes Risiko, dass Sie bei einem Einbruch oder Diebstahl ihre Edelmetalle verlieren.

Was ist mein Edelmetall wert?
Fazit:

Wenn Sie physische Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin oder Palladium besitzen, dann müssen Sie sich auch Gedanken zu einer sicheren, bequemen und günstigen Lagerung machen. Es stehen Ihnen mehrere Aufbewahrungsoptionen zu Auswahl. Alle haben Vor- und Nachteile. Eine Bitte: Versuchen Sie nicht, bei der Aufbewahrung nur auf die Kosten zu achten. Die Frage nach der Sicherheit sollte für Sie eine hohe Priorität besitzen. Erst wenn Sie die Sicherheitsfrage umfassend klären konnten, empfiehlt es sich, sich um die weiteren Faktoren wie Kosten, Bequemlichkeit und Erreichbarkeit Gedanken zu machen.

Sicher und günstig ist die Verwahrung im inländischen Bankschließfach. Eine Lagerung im Ausland ist dagegen an höhere Kosten gekoppelt. Die Aufbewahrung zu Hause im eigenen Tresor oder in einem Versteck ist mit Risiken verbunden. Denn das Einbruch- und Diebstahlrisiko lässt sich nicht unter den Teppich kehren.



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Gold 1.866,90 € +0,12 %
Silber 21,48 € -1,51 %
Platin 906,80 € -2,77 %
Palladium 2.147,77 € -7,21 %