Edelmetalle: Gold, Silber, Platin und Palladium als Geldanlage.
Gold wurde bereits früh von Menschen zu Schmuck und Gebrauchsgegenstände verarbeitet. Das Bezeugen Grabbeilagen, die auf das 5. Jahrtausend vor Christus datiert sind. Bei allen Hochkulturen der Menschheitsgeschichte standen Gold und Silber als Inbegriff für Wohlstand, Reichtum und Macht. Früh setzten Menschen Gold und Silber auch als Zahlungs- und Tauschmittel ein. Die alten Römer hatten bereits bei ihren Handelsgeschäften mit Gold- und Silbermünzen bezahlt. Im 21. Jahrhundert ist das nicht mehr der Fall. Das Papier- und Buchgeld dominiert als Zahlungsmittel. Eines hat sich aber nicht geändert: Edelmetalle blieben bis heute selten, begehrt und wertbeständig.
Doch sind Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin oder Palladium auch als Geldanlagen geeignet? Sollen Anleger einen Teil ihres Vermögens in Edelmetallen investieren? Die Antworten auf Fragen finden Sie in diesem Artikel.
Sind Edelmetalle als Geldanlage geeignet?
Gold und andere Edelmetalle wie Silber, Platin oder Palladium stehen für Sicherheit und Wertbeständigkeit. Sicher und wertbeständig deshalb, weil Edelmetalle auf der Erde selten und nur in begrenzter Menge vorhanden sind. Sie lassen sich nicht künstlich herstellen und wachsen auch nicht nach. Edelmetalle sind knapp und faktisch unbegrenzt haltbar. Sie bieten Schutz vor Inflation und bei Krisen flüchten Anleger in die edlen Metalle, was zu steigenden Preisen führt. Lauter hervorragende Eigenschaften, die Edelmetalle wie geschaffen machen zur Wertaufbewahrung und zur Geldanlage.
Edelmetalle sind seit Jahrtausenden wertbeständig Geldanlagen.
Edelmetalle werde nicht wertlos. Sie haben einen inneren Wert und sind seit Jahrtausenden wertbeständig. Ein Beispiel: Sie finden auf dem Dachspeicher eine alte Tasche mit 1.000 Reichsmark aus dem Jahr 1945. In der Tasche befindet sich auch eine Goldmünze. Was glauben Sie, hat heute noch einen Wert? Die Reichsmark sind wertlos. Aber die Goldmünze können Sie jederzeit in Geld eintauschen oder damit etwas kaufen. Edelmetalle haben über die Jahrtausende immer einen inneren Wert (Wertbeständigkeit) behalten.
Papier- und Buchgeld vergehen, der innere Wert von Edelmetallen bleibt. Einer von vielen guten Gründen, um Edelmetalle als wertbeständige Geldanlage und zur Wertaufbewahrung zu nutzen.
Was sind Edelmetalle?
Edelmetalle sind Metalle, die sich in der natürlichen Umgebung unter Einwirkung von Luft und Wasser nicht verändern und korrosionsbeständig sind. Es gibt eine Reihe von Metallen mit diesen Eigenschaften. Zur Geldanlage werden hauptsächlich die Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium gekauft.
In welcher Form kann ich Edelmetalle kaufen?
Edelmetalle können Sie in physischer Form als Münzen, Barren, Tafeln oder Schmuck kaufen. In dieser klassischen Variante erhalten Sie die Edelmetalle nach dem Kauf ausgehändigt. Sie können Edelmetalle auch als verbriefte Forderung (Wertpapier), sogenannten ETC, erwerben: eine unkomplizierte und günstige Variante um in Edelmetalle zu investieren.
Warum sind Edelmetalle begehrt und wertvoll?
Gemälde, Kunstgegenstände, Oldtimer - es gibt viele Gegenstände und Objekte, die in der Vergangenheit immer wertvoller wurden und für die heute horrenden Summen bezahlt werden. Genauso verhält es sich mit Edelmetallen: Gold, Silber, Platin und Palladium sind selten, wertbeständig und deshalb begehrt.
Ein weiterer Pluspunkt: Edelmetalle glänzen mit besonderen physikalischen und chemischen Eigenschaften. Sie sind deshalb ein wichtiger und wertvoller Rohstoff für die industrielle Fertigung und Güterproduktion. Ein Beispiel: Es gibt wenige Elektrogeräte die auf den Leiterplatten und Elektrokontakten ohne Gold und Silber auskommen. Dies führt zu einer stetig wachsenden Nachfrage der Elektro- und Computerindustrie nach Gold und Silber. In unserer digitalen Welt funktioniert kein Computer oder Handy ohne diesen wertvollen Rohstoff.
Edelmetalle sind deshalb begehrt, weil sie selten bzw. endlich sind und geologisch immer knapper werden. Eine hohe Nachfrage nach einem knappen und seltenen Gut, macht das Gut wertvoll und lässt langfristig die Preise steigen.
Infografik "Gold: Eine wertvolle Geldanlage und ein begehrter Rohstoff"
Die Infografik zeigt das weltweite Goldvorkommen und die Verwendung durch die Sektoren Schmuckindustrie, Investment und Anlagen, Zentralbanken und Industrie.
Infografik: Gold: Eine wertvolle Geldanlage und ein begehrter Rohstoff
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Schätzungen gehen davon aus, dass alles Gold der Welt zusammen nur einen Würfel von 21 Meter Kantenlänge ergeben. Dieser Gold-Quader würde 177.200 Tonnen wiegen. Gold ist und bleibt geologisch knapp - die Goldminenproduktion beträgt jährlich weniger als 3.000 Tonnen.
Die Nachfrage nach Gold: Die Schmuckbranche beansprucht ca. 48,2 % des weltweiten Goldvorkommens, ca. 20,4 % gehen an Anleger bzw. Investoren und ca. 17,2 % liegen als Währungsreserve in den Tresoren der Zentralbanken. Die restlichen 14,2 % werden für andere Zwecke (z.B. industrielle Nutzung) benötigt.
Gold und Silber als Tauschmittel und Krisenwährung
Gold und Silber sind praktisch unzerstörbar, extrem liquide und schon immer ein begehrtes Tauschmittel. Ideale Eigenschaften, um in unruhigen Zeiten als Not- bzw. Ersatzwährung benutzt zu werden. Die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass Menschen in Krisen besonders gerne auf werbeständige Objekte und vor allem auf Gold und Silber vertrauen. Edelmetalle entwickeln sich dann zum begehrten Tauschmittel und zu einer neuen Notwährung. Wer es besitzt, kann damit auch in schweren Krisenzeiten (z.B. Währungsreform) Güter kaufen.
Edelmetalle für die Vermögenstreuung
Eine bewährte Börsenregel lautet: "Nicht alles auf eine Karte setzen". Damit ist gemeint, dass Anleger ihr Vermögen möglichst breit auf viele Anlageklassen (Assets) streuen.
Finanzexperten bezeichnen diese Handhabung als Diversifikation, mit dem Ziel die Chancen einer Geldanlage zu erhöhen und gleichzeitig die Risiken abzubauen. Die Anwendung dieser Regel hat sich in der Vergangenheit häufig bewährt.
Wie sieht das in der Praxis aus? Alle Vermögensanlagen lassen sich in Anlageklassen (Assets) einteilen. Eine pragmatische Aufteilung der Anlageklassen kann nach folgendem Schema erfolgen:
- Unternehmerische Beteiligungen (z.B. Aktien)
- Schuldscheine (z.B. Bankeinlagen oder Staatsanleihen)
- Immobilien (Eigennutzung oder Kapitalanlage)
- Rohstoffe (z.B. Edelmetalle)
Jede dieser Anlageklassen besitzt unterschiedliche Chancen und Risiken. Viele Anleger haben Geld in Aktien, Bankeinlagen oder in eine Immobilie investiert. Die Anlageklasse Rohstoffe wird bei der Vermögensaufteilung häufig vergessen. Schade, denn diese Anlageklasse und besonders die Edelmetalle können eine vorhandene Vermögenssaufteilung sinnvoll ergänzen.
Kritische Betrachtung einer Anlage in Edelmetalle
Es ist nachvollziehbar: Weltweite Krisenherde, Inflationsgefahr, Euro-Krise und unruhigen Zeiten bereiten vielen Menschen Ängste. Sie fliehen mit ihrem Geld in Edelmetalle und dadurch steigen die Nachfrage und die Preise. Sein Geld wertbeständig und sicher in Edelmetalle angelegt zu haben erzeugt ein gutes Gefühl. Aber Vorsicht: Sie sollten nicht zu jedem Preis kaufen. Wie immer - der Gewinn liegt im Einkauf. Auch sollten Sie nicht zu viel Geld in Edelmetalle stecken. Experten raten: Investieren Sie nur einen Teil des eigenen Vermögens in Edelmetalle, aber maximal fünf bis zehn Prozent. Im Vergleich mit sonstigen Geldanlagen oder Aktien erwirtschaftet Gold keine laufenden Erträge oder Zinsen.
Eignen sich Gold, Silber, Platin und Palladium als Geldanlage? Sollen Sie einen Teil Ihres Vermögens in Edelmetalle investieren? Zwei wichtige Fragen. Die Antworten fallen eindeutig aus: Ja, Edelmetalle eignen sich hervorragend als sichere und wertbeständige Geldanlage. Edelmetalle sind selten und damit wertvoll, bieten Schutz vor Inflation und sind in schweren Krisen ein begehrtes Tauschmittel. Obwohl Edelmetalle keine laufenden Erträge bzw. Zinsen abwerfen, sollten Anleger einen Teil des eigenen Vermögens in Edelmetalle anlegen. Ein Kauf um jeden Preis sollten Sie vermeiden, weil im Einkauf der Gewinn liegt.
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