Gold, Silber, Platin: Welche Anlageformen gibt es?

Das Sprichwort "Es ist nicht alles Gold was glänzt." sollten Sie wörtlich nehmen, wenn Sie Geld in Edelmetalle investieren. Diverse Anlageformen buhlen um die Gunst der Anleger. Welche Anlageart bzw. Anlageform für Edelmetalle zu Ihnen passt und welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Anlageformen haben, erfahren Sie in diesem Artikel.

Grundsätzlich können Sie Edelmetalle in physischer Form (zum Beispiel als Münze, Barren, Tafeln oder Schmuckstück) oder als verbriefte Forderung in Papierform (zum Beispiel als Edelmetall-Fonds, Metallkonto, Aktie oder Wertpapier-Zertifikat) erwerben.

Kauf von Edelmetallen in physischer Form

Die üblichen Anlageformen bei physischen Edelmetallen wie Gold, Silber, Platin oder Palladium:

  1. Anlagemünzen (z.B. Krügerrand)
  2. Sammler-/Gedenkmünzen (z.B. Till Eulenspiegel)
  3. Barren (z.B. 50 g Goldbarren in der Feinheit 999,9)
  4. Tafeln (fester Verbund von mehreren Stücken – zum Beispiel 1 g Feinsilbertafeln)
  5. Schmuckstück

Wichtige Vorteile von physischen Edelmetallanlagen:

  • Ein Erwerb ist auch mit kleinen Anlagebeträgen möglich
  • Historisch Ersatzzahlungsmittel in Krisenzeiten
  • Hohe Flexibilität, da Sie das Edelmetall in den eigenen Händen halten
  • Anonymer Kauf im Rahmen des Geldwäschegesetzes
  • Geeignet zur Vermögensstreuung (Diversifikation in Edelmetallen)
  • Guter Inflationsschutz und sehr guter Krisenschutz
  • Geeignet für eine Sammlerleidenschaft
  • Mehrwertsteuerfreier Erwerb (z.B. Gold)

Für viele Anleger liegt der größte Vorteil bei physischen Edelmetallanlagen darin, dass man in Krisenzeiten die Wertgegenstände "in den eigenen Händen hält."

Was ist mein Edelmetall wert?

Wichtige Nachteile von physischen Edelmetallanlagen:

  • Hohe Preisaufschläge, gerade bei kleinen Anlagebeträgen (Prägekosten, Transport etc.)
  • Ein Kauf ist aufwendiger als bei einer Edelmetallanlage in Papierform
  • Historisch geringere Rendite als bei einer Edelmetallanlage in Papierform
  • Gefahr von Diebstahl und Verlust
  • Zusatzkosten durch Versicherungsprämien oder Lagerkosten
  • Lagerproblem bei größeren Mengen
  • Gefahr von Fälschungen
  • Hoher Aufwand, um bei Bedarf die Echtheit zu prüfen

Kauf von Edelmetallen in Papierform

Beim Kauf von Edelmetallen in Papierform erhalten Sie meist ein handelbares Wertpapier. Dieses Wertpapier verbrieft eine Forderung bzw. einen Rechtsanspruch oder eine Beteiligung an Edelmetallen.

Sie partizipieren damit direkt (z.B. Metallkonto) ober indirekt (z.B. Aktien von Mienenwerten) an der Marktentwicklung der Edelmetalle.

Da Sie kein physisches Edelmetall erhalten, fallen in der Regel keine bzw. geringe Kosten für die Lagerung, Transport und Versicherung an. Diese Kostenvorteile können die Gesamtrendite der verbrieften Edelmetallanlage gegenüber einer physischer Edelmetallanlage positiv beeinflussen.

Als Anleger können Sie auf eine große Auswahl von verbrieften Edelmetallanlagen zurückgreifen. Nicht alle Angebote sind übersichtlich oder einfach zu verstehen. Sie sind deshalb gut beraten, wenn Sie sich vor einer Investition von einem unabhängigen Experten beraten lassen. Kaufen Sie verbriefte Edelmetallanlagen nur, wenn Sie das Produkt wirklich verstehen und dieses zu ihrer gesamten Finanzsituation und Risikoneigung passt.

Die üblichen Anlageformen bei verbrieften Edelmetallanlagen wie Gold, Silber, Platin und Palladium:

  1. Edelmetall-Aktien (zum Beispiel Minengesellschaften)
  2. Anleihen die Edelmetalle verbriefen
  3. Fondsanlagen
  4. Options- bzw. Wandelanleihen
  5. Metallkonto mit Lieferanspruch
  6. Edelmetall-Zertifikate etc.

Wichtige Vorteile von verbrieften Edelmetallanlagen:

  • Niedrige Kaufnebenkosten (Abwicklungsgebühr, Börsengebühr etc.)
  • Keine Transportkosten
  • Keine Versicherungsgebühren
  • Geringe Lagergebühren (z.B. Depot)
  • Historisch höhere Rendite als physische Edelmetalle
  • Geeignet zur Vermögensstreuung (Diversifikation) in Edelmetalle
  • Guter Inflationsschutz und guter Krisenschutz
  • Jederzeitiger Kauf- und Verkauf über Handelsplätze (z. B. Börsen)

Der größte Vorteil von Edelmetallanlagen in Papierform dürfte darin liegen, dass für den Erwerb, die Lager und die Verwaltung geringere Gesamtkosten als bei physischen Anlagenform anfallen.

Wichtige Nachteile von verbrieften Edelmetallanlagen:

  • Kein physisches Material für Krisenzeiten in den Händen (Forderungs- bzw. Auslieferungsrecht)
  • Gegenpartei-/Ausfallrisiko des Schuldners (z.B. Bankeninsolvenz)
  • Kein anonymer Kauf möglich
  • Wertsteigerung nicht ausschließlich über die Edelmetallpreise (z.B. Aktien)

Diese und alle vorherigen Auflistungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Beispiel Geldanlage in Edelmetallfonds: Wenn Sie sich an einem Edelmetall-Fonds beteiligen wollen, dann geht das ganz einfach. Sie eröffnen ein Investmentkonto und zahlen regelmäßig oder einmalig Geld ein. Für ihre Einzahlungen erhalten Sie Anteile am Fondsvermögen. Da klassische Edelmetallfonds das Geld meist in Aktien oder Anleihen von Minengesellschaften anlegen, sind Sie indirekt über den Fonds an der Wertentwicklung dieser Gesellschaften und der Preisentwicklung der Edelmetalle beteiligt.

Was ist mein Edelmetall wert?
Fazit:

Eine Geldanlage in Edelmetalle können Sie grundsätzlich auf zwei verschiedene Arten vornehmen. Sie erwerben Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium in physischer Form oder in Papierform als Forderung. Zu den klassischen physischen Anlageformen zählen Münzen, Barren, Tafeln oder Schmuck. Man spricht dann von Edelmetallen in Papierform, wenn der Edelmetallkauf über ein Wertpapier erfolgt. Sie erwerben eine verbriefte Forderung auf Edelmetalle aber kein Edelmetall in physischer Form. Typische Beispiele sind Aktien von Minengesellschaften oder Edelmetall-Fonds. Jede Anlageart und Anlageform hat Vor- und Nachteile. Teilweise sind die Angebote sehr unübersichtlich und komplex. Deshalb sollten Sie sich vor einer Investition in Edelmetallen von einem unabhängigen Experten beraten lassen.



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Palladium 2.147,77 € -7,21 %